Salongespräch: Hannah Arendt über "Wahrheit und Lüge in der Politik"
Impulsvortrag und Gesprächsleitung: Heidemarie Bennent-Vahle
„Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.“
(André Gide)
„Eine Lüge ist bereits dreimal um die Erde gelaufen, bevor sich die Wahrheit die Schuhe anzieht“, formulierte einst Mark Twain. Doch heute - im Zeitalter der Netzwirklichkeit - müssen Lügen, wie es scheint, nicht einmal mehr ein Laufpensum absolvieren. Sie dringen vielmehr in Echtzeit bis in die fernsten Winkel dieser Welt vor und erregen blitzschnell Millionen Gemüter: Doch, ob #pizzagate oder die Tricksereien von Brexit-Befürwortern, Fake-News haben oftmals sehr reale Folgen. Donald Trump brachte es in einem einzigen Wahlkampfauftritt auf 71 Faktenfehler, was seine Anhänger nicht ernsthaft irritieren konnte. Reichen aber derartige Befunde hin, um das postfaktische Zeitalter – die neue Ära der Leichtgläubigkeit – einzuläuten? Oder tragen möglicherweise gerade solche Pauschaldiagnosen dazu bei, den realistischen Blick auf die Wirklichkeit und das, was wir tun können, zu verstellen?
Schon in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts konstatierte Hannah Arendt: „(...) um die Chan- cen der Tatsachenwahrheit, dem Angriff politischer Macht zu widerstehen, ist es offenbar sehr schlecht bestellt.“ Sie attestiert der politischen Lüge eine lange Tradition und verweist doch unbeirrt auf das menschliche Vermögen der freien Urteilskraft als einzig gangbaren Ausweg, denn „wo Tat- sachen konsequent durch Lügen und Totalfiktionen ersetzt werden, stellt sich heraus, dass es einen Ersatz für die Wahrheit nicht gibt .“
Ausgehend von Arendts Gedanken zu diesem Thema wollen wir die besonderen Lügenformen und Wahrheitshindernisse des politischen Bereichs ansprechen und diskutieren, nicht zuletzt im Blick auf die veränderte Situation in der modernen Netzgesellschaft.
Ich lade zum Gespräch darüber!
Modalitäten (Bitte vor der Anmeldung genau durchlesen!!)
Die Gesprächsrunden finden im Haus Rue Graet statt, Beginn 14.00 Uhr – Ende ca. 18.00 Uhr. Zwischendurch wird eine Kaffeepause eingelegt, in der es einige Leckereien und Gelegenheit zum Plaudern gibt. Die Besonder- heit dieser Form verlangt eine Beschränkung der Teilnehmerzahl auf 16 Personen. (Mindestteilnehmerzahl 8). Die Kosten für eine Buchung des Treffens (inkl. der Essensfreuden) betragen 20 Euro. (14 Euro für Schüler, Studenten, Arbeitslose, Rentner etc.).
Die verbindliche Anmeldung sollte möglichst bald telefonisch (0241/53807554 bzw. 0032/87/763066), per e- mail (post@bedenk-zeit.de bzw. heidi.bennent@belgacom.net) oder schriftlich (Rue Graet 1, B-4841 Henri- Chapelle) erfolgen. (www.bedenk-zeit.de). Die Anfragen werden umgehend bestätigt.